Selbstdarstellung des Sächsischen Schützenbundes
Der Sächsische Schützenbund e.V. (SSB) ist der Fachverband für sportliches Schießen und Bogensport in Sachsen. Der SSB wurde am 18. April 1990 von 11 Vereinen in Leipzig gegründet und feierte im Jahr 2020 sein 30jähriges Bestehen. Der SSB umfasst gegenwärtig 359 Vereine mit mehr als 17.500 Mitgliedern. Er betrachtet sich als Nachfolger des 1893 in Döbeln gegründeten Sächsischen Wettin- Schützenbundes.
Der SSB ist seit 29.06.1991 Mitglied im Landessportbund Sachsen e.V. und wurde zum 40. Deutschen Schützentag am 04.05.1991 in Nürnberg in den Deutschen Schützenbund e.V. aufgenommen.
Im Sächsischen Schützenbund haben sich Schützen- und Bogensportvereinigungen zusammengeschlossen. Seine Geschäftsstelle befindet sich in 04179 Leipzig, Hans- Driesch- Straße 2b, Tel. 0341/ 4427334, Fax 0341/2117036, E-Mail info@saechsischer-schuetzenbund.de, Homepage www.saechsischer-schuetzenbund.de
Unter dem Motto „Brauchtum- Hobby- Sport“ betreiben die auf freiwilliger Grundlage zusammengeschlossenen Vereinigungen den olympischen Schießsport in insgesamt 117 Disziplinen nach der Wettkampfordnung des Deutschen Schützenbundes e.V. und der Landessportordnung des Sächsischen Schützenbundes. Eigene Disziplinen des SSB sind z. B. das Luftgewehr 4 m (diese Disziplin ist besonders für breitensportliche Maßnahmen geeignet), die Disziplin KK- Sportpistole 30 Schuss Genauigkeit, die Zentralfeuer- Pistolendisziplinen, verschiedene Zentralfeuer- Langwaffendisziplinen sowie Westernschießen.
Der Schießsport wird sowohl als Breiten-, Brauchtums- und als Wettkampfsport betrieben. Weitere Ziele des SSB sind die Förderung der Jugendarbeit und der Talente in den Vereinigungen, die Wahrung und Pflege sächsischen und deutschen Schützenbrauchtums, der Schützentraditionen, die Qualifikation sowie Aus- und Fortbildung der Mitglieder und die Geselligkeit in vielfältigem Rahmen.
Schützenvereinigungen in den Städten und Gemeinden sind zumeist die ältesten in Sachsen und in Deutschland überhaupt. Sie verfügen oft über jahrhundertealte Traditionen. Nicht wenige können ihre Existenz bis auf das 14./15. Jahrhundert zurückführen, so z.B. Radeburg 1226, Görlitz 1377, Zwickau 1393, Reichenbach O/L 1430, Leipzig 1443, Chemnitz 1444, Dresden 1454 und Rochlitz 1456. Ihre eigentliche Geschichte beginnt meist schon viel früher und ist eng mit den Städtegründungen und deren Entwicklung verbunden.
Die Basis für die sportlichen Leistungen sind in den Leistungsstützpunkten und den Talentzentren zu finden.
Nach den Bestimmungen des aktuellen Waffengesetzes können Schüler ab dem 12. Lebensjahr am Sportschießen mit Druckluft-, Federdruck- und CO2-Waffen teilnehmen, Jugendliche ab 14 Jahren auch am Schießen mit Sportwaffen in den olympischen Disziplinen. Voraussetzung dafür ist bis zum 16. Lebensjahr das schriftliche Einverständnis der Erziehungs- und Sorgeberechtigten.
Das Sportschießen erfolgt im Druckluftwaffen-, Kleinkaliber- und Zentralfeuerbereich, in den Wurfscheiben- und jagdlichen Disziplinen oder mit historischen Vorderlader- Gewehren und -Pistolen. Weitere Vereine pflegen das Armbrust- oder das Böllerschießen. Stark zunehmend entwickeln sich Bogensport und Sommerbiathlon in unserem Landesfachverband.
Neben Vereinsmeisterschaften finden Kreismeisterschaften in 13 Sportschützenkreisen statt. Bei Talentsichtungen, Ranglisten- und Landesligawettkämpfen, Landesmeisterschaften, Jugend- und Damenpokalrunden erfolgte die Auswahl der Sportschützen für die Deutschen Meisterschaften. Unser nationaler Wettkampfhöhepunkt sind die Deutschen Meisterschaften. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, dass immer mehr Schützinnen und Schützen für den aktiven Wettkampfsport gewonnen werden können.
An Europa-, Weltmeisterschaften und weiteren internationalen Sportevents nahmen ebenfalls sächsische Sportschützen/innen teil und präsentierten unsere weiß- grünen Landesfarben weltweit.
Im Zuge unserer Erfolge sind auch erfolgreiche Bundeskönigsschießen zu nennen. Ulrike Siora (Leipzig) gelang es im Jahr 1994, nach dem Titel der Landesschützenkönigin Sachsen auch den der Bundesschützenkönigin des Deutschen Schützenbundes 1994/95 zu erringen. René Haenel (Leipzig) wurde 2003 und 2004 Jungschützenkönig des Sächsischen Schützenbundes und im Jahr 2003 Bundesjugendschützenkönig des Deutschen Schützenbundes. Oswald-Christian Hentschel (Weißwasseraner SV) war 2014/2015 Bundesjugendschützenkönig und damit der Würdenträger der Deutschen Schützenjugend. Die SSB- Jungschützenkönigin Celina Hambuch (Leipzig) siegte im Jahr 2015 beim Bundesjugendkönigsschießen und übernahm damit die Königswürden Bundesjugenschützenkönigin des Deutschen Schützenbundes von einem Sachsen
Im Juli 2007 hat die 44. Weltmeisterschaft im Bogenschießen in Leipzig mit ca. 580 Bogenschützen aus 78 Nationen stattgefunden. Der Sächsische Schützenbund war aktiv an der Vorbereitung und Durchführung beteiligt.
Stark ausgeprägten breitensportlichen Charakter haben die in jährlichem Wechsel in Zusammenarbeit mit dem Landessportbund Sachsen e.V. durchgeführten Landesjugend- und Landesseniorenspiele, zu denen auch unser Fachbereich Sportschießen gehört. Daran können auch schießsportinteressierte Jugendliche und Senioren teilnehmen, die keinem Schützenverein angehören.
Breite Bevölkerungskreise erfreuen sich über die in den letzten Jahren zunehmenden Vogel- oder Adlerschießen. Das dabei, meist in der Sommerzeit, auf einen historisch gestalteten Holzadler durchgeführte Schießen hat sich inzwischen in vielen Städten und Dörfern Sachsens sowohl Armbrustschützen als auch Bewunderer gefunden und sich vielfach vom Schützen- zum Heimatfest entwickelt.
Zu den großen gesellschaftlichen Ereignissen der Sportschützen gehörten der Landesschützentag und das „Treffen Sächsischer Schützenvereine“, welche am 20.08.2022 in Zschopau erstmalig an einem Tag durchgeführt wurden.
Die Mitgliedsvereinigungen des SSB sind für Neuaufnahmen aufgeschlossen. Für alle, die sich für das Sportschießen interessieren, sollen die Ziele dieser Sportart in ihrem Hauptanliegen genannt sein. Es gehören dazu: Körperbeherrschung (Koordination verschiedener gleichzeitiger Tätigkeiten wie z. B. Zielen, Atmen, Drücken); Kraftentwicklung (Gewicht des Gewehres 5,5 bzw. 7,5 oder 8,0 kg, Abgabe von 13 bis 150 Schuss je nach Disziplin und Alter); Energie- und Willenskraftentwicklung (Strebsamkeit, Durchhaltevermögen, Konzentration, Stressbewältigung); Reaktionsvermögen (ständige Aufmerksamkeit, Reaktion auf wechselnde Bedingungen, Sekundenreaktion bei Schnellfeuer); Exaktheit der Ausführungen; Entwicklung fester Verhaltensnormen (Einhalten der Regeln und gesetzlichen Bestimmungen); Entwicklung von Kameradschaft und Teamgeist; Traditions- und Heimatbewusstsein; Förderung des technischen Interesses; Freude am Sport und an Geselligkeit.