Liebe Schützenschwestern und Schützenbrüder,

Frank Kupfer, Präsident des Sächsischen Schützenbundes

Frank Kupfer, Präsident des Sächsischen Schützenbundes

der brutale Amoklauf von Winnenden jährt sich dieser Tage zum dritten Mal. Das Thema flammt erneut in den Medien auf und bietet insbesondere denjenigen eine Bühne, die pauschal gegen Waffen in der Bevölkerung argumentieren. Ganz bewusst wird der Anlass auch politisch missbraucht, um Ängste zu schüren. Es wird verlangt, weniger Waffen zuzulassen, diese zentral in den Schießstätten zu lagern oder ganz zu verbieten. Es wird unterstellt, dass von Sportschützen prinzipiell eine Gefahr ausgeht.

Richtig ist, dass wir eine besondere Verantwortung haben, der wir uns auch stellen. Richtig ist auch, dass der Amoklauf hätte verhindert werden können, hätte der Vater des Täters seine Waffe und die Munition vorschriftsmäßig verschlossen und vor dem Zugriff Unbefugter geschützt gelagert. Vielen Familien wäre unermessliches Leid erspart geblieben.

Für uns sollte diese schlimme Ereignis Mahnung sein, nicht leichtfertig und nachlässig zu werden. Die Sicherheit ist oberstes Handlungsprinzip für jeden, der legal Waffen besitzt.

Die Wahrnehmung unseres Wirkens in der Öffentlichkeit wird durch diesen und ähnliche Vorfälle natürlich negativ beeinflusst. Auch die Diskussionen um den sogenannten Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) und -wie auch immer erlangte- legale Waffen bei Rechtsextremisten tragen dazu bei, unseren Sport in einem negativen Licht erscheinen zu lassen.

Es ist mir deshalb ein besonderes Anliegen, unsere ehrenamtliche Arbeit, die hervorragenden sportlichen Leistungen unserer Schützinnen und Schützen, die aufwendige Traditionspflege, das Kümmern um die Jugendlichen mit einem positiven Image nach außen zu tragen. Viele Vereine tun das, in dem sie in ihren Gemeinden das kulturelle Leben aktiv mit gestalten. Durch das Setzen des Maibaumes, durch Schützenfeste und Adlerschießen bis hin zum Salutschießen und Böllern bei festlichen Anlässen, öffnen sie sich. Das schafft Vertrauen, auf das wir dringend angewiesen sind.

Ich möchte, dass wir gemeinsam auf diesem Wege weiter gehen. Erfreulich ist, dass die lokale Pressearbeit besser geworden ist. Hier kann ich nur diejenigen ermutigen mehr zu tun, die den richtigen Draht zu ihrer Zeitung noch nicht gefunden haben. Lassen Sie sich von eventuellen Rückschlägen nicht entmutigen. Wenn einmal kritisch berichtet wird, gehen Sie erst Recht wieder auf die Journalisten zu, auch dann, wenn es zwei oder drei Anläufe braucht. Es gilt, Vertrauen zu schaffen.

Zum 17. Landesschützentag am 14. April 2012 in Zwickau wird auch der Sächsische Schützenbund wieder in der Öffentlichkeit präsent sein. Mit einer attraktiven Feierstunde wollen wir deutlich zeigen, welche Vielfalt dem Schützenwesen innewohnt. Ich möchte Sie daher herzlich einladen, Ihre Delegierung über den Sportschützenkreis wahrzunehmen.

Inhaltlich stehen vor dem 17. Landesschützentag einige wichtige Aufgaben, die maßgeblich die weitere Entwicklung des Sächsischen Schützenbundes beeinflussen werden. Neben den waffenrechtlichen werden auch finanzielle Themen im Mittelpunkt stehen. Nach zwei nicht ausgeglichenen Haushaltsjahren und mehr als 10 Jahren Beitragsstabilität müssen wir darüber sprechen, wie wir in den kommenden Jahren wirtschaften wollen. Um eine sachliche Diskussion vorzubereiten, bitte ich die Delegierten, sich auch mit den gestiegenen Anforderungen und dem Leistungsspektrum des Sächsischen Schützenbundes auseinanderzusetzen.

Wir werden um einen Beitragsanpassung nicht herum kommen. Davon bin ich überzeugt. Ich stehe für einen ehrlichen Beitrag. Dieser muss transparent alle Kosten beinhalten, die für ein Mitglied des Sächsischen Schützenbundes entstehen. Gleichzeitig muss bei einer Beitragsanpassung aber auch ein echter Mehrwert entstehen, den ich z.B. im Konzept eines neuen, jährlichen, Mitgliedsausweises sehe.

Der 17. Landesschützentag steht also vor umfangreichen Aufgaben und ich freue mich darauf, mit Ihnen gemeinsam über die Zukunft des Sächsischen Schützenbundes in den nächsten Jahren zu sprechen.

Gestatten Sie mir, zum Abschluss noch eine Bitte zu formulieren. Als zuständiger Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft habe ich den Landessportbund bei der Initiative "Umwelttag im Sport" unterstützt. Unter der Überschrift "Sport in Sachsen - Mit der Natur in gesundem Einklang" findet am 12. Mai der 2. Umwelttag im Sport statt. An diesem Tag sind Sportvereine aufgerufen, in öffentlichen Aktionen gemeinsam etwas für die Umwelt zu tun. Ich bitte Sie sehr herzlich, diese Aktion zu unterstützen. Je mehr Vereine mitmachen, um so größer ist die Aufmerksamkeit. Nutzen Sie diesen Tag, um zum Beispiel auf Ihrem Vereinsgelände aufzuräumen, einen Baum zu pflanzen oder was sonst zur Verschönerung notwendig ist. Letztendlich ist auch dies eine Möglichkeit für Sie und Ihren Verein, einmal mehr positiv in die Schlagzeilen zu kommen. Und nicht zuletzt dient es unserer Umwelt.

Für Ihre und unsere Arbeit wünsche ich Ihnen und allen Schützenschwestern und Schützenbrüdern viel Kraft und Erfolg!

Mit freundlichen Schützengrüßen

Ihr Frank Kupfer
Präsident des Sächsischen Schützenbundes