Günter R. J. Plügge, 1. Vizepräsident des Sächsischen Schützenbundes

Günter R. J. Plügge, 1. Vizepräsident des Sächsischen Schützenbundes

Sächsische Schützenzeitung 03/04-2004

Liebe Schützenschwestern und Schützenbrüder,

die Wintersaison, eine Zeit der scheinbaren Ruhe und Inaktivität, ist beendet und der Frühling hält wieder Einzug auch in unser sportliches Leben, nachdem im Sachsenlande in diesem Jahr ein mehr rauer und hartnäckiger Winter zwangsläufig auch das Wirken der Schützen aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit verdrängte und üblicherweise zum „Innendienstbetrieb“ ver- bannte.
Jetzt beginnen wieder die Arbeitseinsätze für das Herrichten der Sportstätten im Freien und für die Gewährleistung eines funktionssicheren Betreibens des Trainings- und Wettkampfbetriebes. Jahres-zeitlich bedingt setzen auch wieder in den Standorten der Schützenvereine die Freiluftveranstaltun-gen des Schützenbrauchtums und der regionalen Schützentradition ein, wie die Umzüge, Schützen-treffen und –feste.

Frei nach Goethes Versen gesagt:
„Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
durch des Frühlings holden belebenden“ Hauch
endlich entkleidet vom Schnee ist die Schießstandfläche
und es lockt die wieder wärmende Sonne auch
den regsamen Schützen, aber nicht das zarte Erblühen
von Gräsern und Blumen nur,
zu neuem Trainingsfleiß und –mühen
auf die vertraute Schießsportstätte und Wettkampfflur.   (eig. Verf.)

Eine winterliche „Saure- Gurken- Zeit“ konnte sich de Leistungssport sich nicht leisten.
Inzwischen fanden in diesem Jahr in der Disziplin Druckluftwaffen die Bezirksmeisterschaften, die Wettkämpfe um den Jugendpokal und die Landesmeisterschaften statt. Bereits im Januar wurde die Landesmeisterschaft im Bogenschießen FITA in der Halle ausgetragen. Ebenfalls seit Jahresanfang wurden in den Sportschützenkreisen Kreismeisterschaften durchgeführt.
Gemäß dem Sport- und Veranstaltungsprogramm unseres Landesverbandes für das Sportjahr 2004 werden bis Anfang Juli noch weitere 12 Landesmeisterschaften zur Ermittlung der besten sächsi-schen Schützen für eine Nominierung zu den Deutschen Meisterschaften zur Ausrichtung kommen. Ich gratuliere allen unseren Sportlern, die sich seit Jahresbeginn bereits zu den Deutschen Meister-schaften qualifizieren konnten, und wünsche den Aktiven viel Erfolg, die bis zum Anfang des Sommer noch um eine „Fahrkarte“ zu den DM ringen werden. Aber bis dahin haben die Schützen noch viel Zeit, in der sie durch Trainingsfleiß und mit beharrlichen Willen ihre Leistungen im Sportschießen verbessern können.

Ihr Streben wird von vielen Ehrenamtlichen Mitgliedern begleitet, die häufig ihren Urlaub für das Leistungstraining und für die Wettkämpfe opfern. Sie setzen sich in unzähligen Arbeitsstunden da-für ein, dass unsere sächsischen Schützen auch im Olympiajahr 2004 wieder beste Ergebnisse bei den Meisterschaften erzielen können. Für ihr Engagement, mit dem sie dafür sorgen, dass die Orga-nisation für die Vorbereitung und Durchführung von Lehrgängen, Trainingseinheiten sowie Meis-terschaften zu Erfolgen für den Sächsischen Schützenbund führen, möchte ich allen danken.

Infolge der Olympischen Sommerspiele im August verschieben sich in diesem Jahr die Termine zur Durchführung der Deutschen Meisterschaften im Sportschießen in München - Hochbrück bis in die beiden ersten Septemberwochen, d.h. für die DM- Teilnehmer der
Klassen Schüler, Jugend und Junioren, dass diese Wettkämpfe leider erst nach den
Sommerferien, die im Jahr 2004 in Sachsen am 20. August zu Ende gehen, stattfinden.

Vier Monate noch, dann beginnen in Griechenlands Metropole Athen die Olympischen
Sommerspiele. Erwartungsvoll werden sich dann die Blicke der ganzen Welt auf das
Gastgeberland und auf die erste Stadt der Olympischen Spiele der Neuzeit (1896) richten.
Hoffen wir auf friedliche und harmonische Festspiele, und wünschen wir vor allem unseren erst-klassigen Schützen einen optimalen Erfolg im Rahmen ihrer Möglichkeiten und einen krönenden Abschluss ihrer langen und zielstrebigen Vorbereitungen. Natürlich sind unsere Olympia-Teilnehmer Erfolgserwartungen und Spekulationen ausgesetzt – gilt es doch an große olympische Leistungen der deutschen Schützen anzuknüpfen. Vergangenheit lebt zwar von der Erinnerung, die Gegenwart aber von der Aktivität und die Zukunft von der Hoffnung.

Für den Sächsischen Schützenbund steht als aktuelles Ereignis der 13. Landesschützentag vor der Tür. I der SSZ- Ausgabe Nr. 1/2004 ist der vorläufige Rahmenzeitplan für den Sächsischen Landes-schützentag und die Inhalte der Tagesordnung für die Delegiertenversammlung bereits veröffent-licht worden. Der Bürgermeister der Gemeinde Gersdorf, Herr Wolfgang Streubel, hat den Ta-gungsort in einem Beitrag in der o.g. Ausgabe vorgestellt.

Der Delegiertenversammlung wird u.a. eine Menge Satzungsänderungen vorgelegt werden, die al-lerdings keine aufregenden Dinge beinhalten, sondern mehr redaktionelle Klarstellungen verdeutli-chen sollen. Ein Schwerpunkt der Tagung wird die Entscheidung für die Lösung des Problems hin-sichtlich der bisher und steig dem Dachverband entgangenen Finanz –Mittel sein, die infolge der ignoranten Haltung etlicher Schützenvereine bezüglich ihres Beitritts und ihrer Mitgliedschaft im Landessportbund Sachsen zum Schaden des Verbandszweckes jährlich fehlen, d.h. erhebliche Bei-träge, die vorrangig für die Finanzierung des Sportbetriebes hätten eingesetzt werden können. Es ist m.E. höchste Zeit und obligat, dass eine tragbare
Alternative gefunden wird, die das bedenkenlose Nutzen von Vorteilen einiger Vereine auf Kosten der Mehrzahl der anderen Mitglieder des SSB abstellt oder finanziell adäquat
ausgleicht. In diesem Sinne wünsche ich dem Landesschützentag in Gersdorf einen guten und er-folgreichen Verlauf.
Wie gesagt der Frühling beginnt – die Keimung dieses Jahres. Ich wünsche Ihnen allen einen guten Start und viele fröhliche Stunden in unserer Schützengemeinschaft.

Ich grüße Sie herzlich mit Schützengruß

Günter R. J. Plügge, 1. Vizepräsident des Sächsischen Schützenbundes