Präsident Prof. Dr. Erich Bauer

Präsident Prof. Dr. Erich Bauer

Sächsische Schützenzeitung 01/02-2002

Liebe Schützenschwestern und liebe Schützenbrüder,

im sportlichen Leben gibt es bekanntlich keine Ruhezeit. Davon machte auch dieser Winter mit seinen Eskapaden keine Ausnahme. Den Reigen der Landesmeisterscharten eröffneten in diesem Jahr frühzeitig die Bogenschützen in Döbeln in unmittelbarer Nähe der einstigen Gründungsstätte des Sächsischen Wettin- Schützenbundes. Ein reichhaltiges Veranstaltungsprogramm verspricht auch für den weiteren Rest des Jahres einen interessanten und abwechslungsreichen Schießsport.

Bereits Ende vergangenen Jahres hatten sich Gesamtvorstand und Präsidium des SSB mit Fragen der weiteren Entwicklung unseres Fachverbandes zu befassen. Neben notwendigen Beschlüssen zur Strukturveränderung, z. B. Wechsel des Sportschützenkreises durch Vereine, stand im Gesamtvorstand die Vorbereitung des 12. Landesschützentages des SSB im Vordergrund, Für dessen Ausrichtung hatten sich die Schützenvereine aus Reichenbach/OL, Rothenburg und Bad Muskau beworben. In Anbetracht der Bewerbungslage delegierte der Gesamtvorstand sein Entscheidungsrecht für den Ort der Durchführung an das Präsidium des SSB mit der Auflage einer vorherigen Prüfung der jeweiligen Durchführungsbedingungen.

Durch das Präsidium des SSB wurde nach Anhörung und Abwägung der Prüfungsergebnisse mit Stimmenmehrheit entschieden den 12. Landesschützentag am 13. April 2002 in Bad Muskau und das Landeskönigsschießen im benachbarten Krauschwitz durchzuführen. Allen Bewerbervereinen sprach das Präsidium seinen herzlichen Dank für ihre Bereitschaft aus.

Sein besonderes Gepräge erhält der Landesschützentag in diesem Jahr durch die turnusmäßig anstehenden Wahlen zum Präsidium des Sächsischen Schützenbundes für die nächsten 4 Jahre. Ich möchte die Gelegenheit nutzen um bereits im Vorfeld der Vorbereitung des Landesschützentages darauf zu verweisen, dass ich nach nunmehr 4-jähriger Tätigkeit als Vizepräsident von 1990 bis 1994, 8-jähriger Tätigkeit als Präsident von 1994 bis 2002 und 11-jähriger Zugehörigkeit zum Gesamtvorstand des Deutschen Schützenbundes aus Altersgründen nicht mehr neu kandidieren möchte. Nach 12-jähriger Entwicklung im SSB denke ich, ist es angebracht, im Präsidentenamt einen Generationswechsel zu vollziehen. Von den Delegierten erwarte ich, dass sie das mir entgegengebrachte Vertrauen und die Unterstützung, für die ich mich herzlich bedanke, auch auf meinen Nachfolger und das mit ihm gewählte Präsidium übertragen. Für das Sportschiessen selbst werde ich auch weiterhin zur Verfügung stehen.

Wichtiger Punkt der Präsidiumssitzung war die allseitige Unterstützung der Bewegung “Olympia in Sachsen“ durch die Sportschützen, von der wir eine generelle Aufwertung des Sports in Sachsen erwarten. Das Präsidium sprach sich nach Prüfung aller Möglichkeiten für eine nachhaltige Unterstützung der sächsischen Bewerbung und für die Austragung der Wettbewerbe im Sportschießen in Leipzig und seiner unmittelbaren Umgebung aus. In den Zug der gegenwärtig laufenden Vorbereitungen sind wir bereits mit eingestiegen. Das Präsidium erwartet die ideelle Unterstützung der Olympiabewegung in Sachsen durch alle Sportschützen, egal für welches Jahr die endgültige Bewerbung gelingen wird. Vorgesehen ist, das Olympia- Planungsbüro Sachsen in den nächsten Tragen und Wochen über die Anforderungen des Sportschießens an Wettkampf- und Trainingsstätten zu informieren. Im Gegenzug erwarten wir die baldige exakte Verteilung der Sportarten und Disziplinen.

Auch für unsere heutigen Jugendlichen und Kaderschützen ist die Ausrichtung auf eine mögliche Olympiateilnahme eine wichtige Zielstellung für ihre Perspektive. Absolut gegenwirkend sind dazu jedoch die Regelungen im derzeitigen Entwurf zum neuen Waffenrecht. Der bisher vorgesehene Entwurf zur Senkung der Altersgrenze für das Schiessen mit Druckluft-, Federdruck- und CO2- Waffen auf 10 Jahre soll entfallen und für die 14- 18- Jährigen sollen besonders befähigte Aufsichtspersonen eingesetzt werden. Andere Nationen beginnen weltweit bereits früher mit dem Training im Sportschießen und machen bereits Meister, wo bei uns nach dem Willen der Beamten erst einmal mit den ersten Schritten begonnen werden kann. Wir haben also weiter um die erforderlichen gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Olympiasieger von morgen zu ringen.

Wie alljährlich, so auch in diesem Jahr, war zum 15. Januar satzungsgemäß die Mitgliedermeldung der Vereine fällig. Hierzu möchte ich auf unsere Rubrik “SSB intern“ verweisen. Der Gesamtvorstand beschloss dazu, diese zur Grundlage für den Delegiertenschlüssel zum 12. Landesschützentag zu nehmen. Die Unterlagen zum Landesschützentag gehen den Vereinigungen über die Sportschützenkreise zu.

Allen Schützen und Vereinigungen wünsche ich für das Sportjahr 2002 nochmals viel Erfolg.

Prof. Dr. Erich Bauer, Präsident