15. Treffen Sächsischer Schützenvereine am 19. August 2017 in Geyer

Die Königlich privilegierte Schützengilde Geyer gegr. 1587 – Der Ausrichter des 15. TSSV stellt sich vor

Wappen der Königlich privilegierten Schützengilde Geyer gegr. 1587
1900, Musikkapelle
1900, KpSGi im Hof der Gaststätte Heinrich
1913, Das Schützenhaus
1915
Schützenfrauen mit Kinder im Garten hinter der Waldschänke
1928, Das Schützenfest in Geyer
1993, Wiedergründung der KpSGi Geyer
2003, 10 Jahre Wiedergründung
2013, 20 Jahre Wiederhgründung
2013, Besuch beim Partnerverein der SG 63 Zellingen
2015, Bingefesteröffnung
2016, Bogensportgruppe

Mit Recht kann die Königlich privilegierte Schützengilde stolz auf ihr Gründungsjahr 1587 zurückblicken, denn kein Verein unserer Stadt ist älter als der Schützenverein.

Im Jahre 1584 bot der Rat zu Geyer dem Kurfürsten Vater August 29 Geschütze der alten Form und Gattung zum Kaufe an. Dafür zahlte der Kurfürst 100 Gulden. Zur Bedienung dieser schweren Geschütze bedurfte es geübter Personen, die sich in der priv. Schützengilde zusammenfanden.

Die eigentliche Gründung hat man mit dem fürstlichen Gunstbeweis im Jahre 1587 vollzogen. Mit der Bildung einer Schützengilde sah man den Hauptzweck in der Bürgerwehr begründet, von der damaligen Notwendigkeit veranlasst, als Bürgerwehr geboren, von der Freude am Schießsport erhalten, feiert der Verein in diesem Jahr sein 430 jähriges Bestehen.

Geyer besaß drei Schießhäuser. Das erste Schießhaus schon 1566 erwähnt, hatte seinen Standort in der Zinngasse, das Zweite an der Thumer Straße und das Dritte errichtete man 1855 an der Jahnstraße, welches am 23.1.1913 durch Feuer zerstört wurde.

In der Schützenordnung von 1812 waren folgende Uniformen vorgeschrieben: Bei Ein- und Auszügen tragen die Herrn Ober- und Unteroffiziere, wie auch die Gemeinen (Übrigen) grüne Tuchfracks, gelbe Westen und braune Beinkleider, schwarze Halstücher, Stiefel ohne Stolpen und dreieckige Hüte. Nach der Schützenordnung vom Jahre 1812 genossen die Schützen die Vergünstigung der Militärfreiheit, denn im Artikel 6 heißt es: „Da die Schützenmitglieder bis hierher von den Eyemition und Befreiung genossen, so leben sie des zuversichtlich gehorsamsten Vertrauens, dass ihnen die Befreiung auch fernerhin verbleiben werde...“

Folgende Gegenleistungen werden aufgezählt: Abhalten von Ehrenwachen, Patrouillen und Transporte zu übernehmen, Waldstreifereien, Visitationen und gegen ereignende Exzesse und Unruhen sich einsetzen zu lassen und bei Jahrmärkten die Wachen zu übernehmen. Auch in den Freiheitskriegen wurde auf die Schützen zurückgegriffen.

Um 1890 gab es in Geyer drei Vereine für den Schießsport. Die Königlich privilegierte Schützengilde, die Jäger und die Altdeutschen Schützen. Der erstrangige und stärkste Verein war die privilegierte Schützengilde, die eine eigene, eingekleidete Musikkapelle unterhielt. Wie auch heute noch üblich gab es damals aktive und inaktive Mitglieder, die dem Verein bis ins Alter treu blieben.

Hier noch einige Daten zur aktuelleren Geschichte der Geyerschen Schützengilde: 1933 wurde der Verein von den Nazis verboten. Die Wiedergründung erfolgte am 16. Juli 1993 im Ratskeller Geyer. Heute sind es 27 Mitglieder, die ihrer Leidenschaft unter den Slogan “Brauchtum-Hobby-Sport” frönen und die Farben unserer Bingestadt bei Schützenaufzügen vertreten. Jährlich wird der Schützenkönig und der Saukönig ermittelt.

Mit der Einweihung des eigenen Schießstandes für Luftdruckwaffen im Jahr 2001 im ehemaligen Gerätewerk erfüllten sich die Männer und Frauen um Vorsitzenden Frank Wachter einen lang gehegten Wunsch.

Nachwuchsarbeit wird ebenfalls großgeschrieben. Die Kinder- und Jugendgruppe trifft sich in der Regel jeden Mittwoch und Freitag um 17 Uhr auf dem Schießstand. Der Nachwuchs konnte schon bei Meisterschaften beachtliche Erfolge erringen. Seit 2010 ist man gemeinsam mit den Schützenvereinen aus Schlettau und Pöhla als Talentstützpunkt des SSB tätig. Zurzeit trainieren 6 Schüler und Jugendliche mit dem Luftgewehr bzw. KK-Gewehr.

Seit 2013 haben sich die Schützen auch dem Bogensport verschrieben. Ein kleiner Bogenplatz wurde errichtet und erfreut sich großer Beliebtheit. Die Trainingsgruppe Bogenschießen ist mittlerweile auf 10 Schützen angewachsen. Trainiert wird in den Wintermonaten einmal wöchentlich in der Turnhalle und ab dem Frühjahr wieder auf unserem Bogenplatz.

Die geyerschen Schützen pflegen regelmäßig Kontakt zu befreundeten Schützenvereinen. So finden jährliche Treffen mit unserem Partnerverein, der SG 63 Zellingen e.V. aus der Partnergemeinde von Geyer statt. Eine enge Beziehung besteht auch zu unseren Schützenfreunden von den „Blauen Schützen“ der Schützengilde Zwönitz e.V. und den Mitgliedern der Schützengilde des PSV Leipzig e.V.

Auch aus dem Vereinsleben in der Stadt Geyer sind die Schützen nicht weg zu denken. So beteiligen wir uns mit unserer Schießbude und Ballbude an Vereins- und Stadtfesten. Ebenso ist es selbstverständlich, dass wir uns an der Ausrichtung der Stadtolympiade beteiligen. Natürlich gehen dort auch die Schützen als Mannschaft an den Start.

Mit dem 15. Treffen Sächsischer Schützenvereine in diesem Jahr steht ein weiterer Höhepunkt im Vereinsleben vor der Tür. Es findet im zweijährigen Rhythmus statt und ist der Höhepunkt für alle Mitglieder im Sächsischen Schützenbund. Mit diesem Treffen soll die lange Tradition der Schützenfeste und Schützenumzüge in Sachsen insbesondere im Erzgebirge fortgesetzt werden. Wir, die Geyerschen Schützen, möchten deshalb durch die Ausrichtung des Treffens auch an die große Tradition der Erzgebirgischen Schützenfeste anknüpfen.

Das Treffen beginnt bereits am Freitagabend mit einem Lampionumzug. Im Vorfeld des Treffens sind alle Kinder aus den Kindertagestätten, Grund- und Mittelschulen zu einem Wettbewerb „Wer bastelt den schönsten Lampion“ aufgerufen, die Sieger werden zum Ende des Lampionumzuges gekürt.

Der Samstag steht dann ganz im Zeichen der Schützen. Das Treffen beginnt am Vormittag mit dem Eintreffen der Schützen und wird am Mittag mit einem großen Böllersalut eröffnet. 14 Uhr folgt der Schützenappell. Im Anschluss daran setzt sich der große Schützenaufmarsch in Bewegung. Im Festgelände angekommen folgen das Adlerschießen, ebenso kann sich mit Pfeil und Bogen beim Archery Trapp versucht werden. Aber auch für unsere Nachwuchsschützen bildet das Treffen einen würdigen Rahmen, findet doch von Freitag bis Sonntag das Jugendcamp statt. Die Teilnehmer sollen die Umgebung von Geyer erkunden und werden selbstverständlich auch am Festtagstrubel teilnehmen.

Frank Wachter
Vorsitzender der Königlich privilegierten Schützengilde Geyer gegr. 1587 e.V.