Diskussionsbeitrag des Landesbrauchtumsleiters Hans-Jürgen Karstein zur Zukunft des Treffens Sächsischer Schützenvereine

Landesbrauchtumsleiter Hans-Jürgen Karstein

Liebe Schützenschwestern, liebe Schützenbrüder,

den Mitgliedern im Sächsischen Schützenbund steht eine wichtige, aber keine leichte, Entscheidung an. Die zwei bis jetzt wiederkehrenden Höhepunkte sind der Landesschützentag und das Treffen der Sächsischen Schützenvereine. Das Treffen der Sächsischen Schützenvereine steht nun aus Kostengründen und Beteiligungsmangel zur Disposition. Ich erinnere an den Hinweis von Vizepräsident Rüdiger Hill in der Gesamtvorstandssitzung. Der Sächsische Schützenbund hat auch Tradition und Brauchtum in seiner Satzung. Übrigens auch viele Vereine haben das drin. Das Treffen der Schützenvereine aller zwei Jahre steht doch für Kennenlernen, Tradition und Brauchtum. Somit steht auch das Präsidium und der Gesamtvorstand für die Fortführung der Treffen der Sächsischen Schützenvereine. Von der großen Mehrzahl der Vereine wird das Treffen noch als Höhepunkt bezeichnet.

Liebe Schützen, heute müssen wir uns entscheiden. Es kann nicht sein, dass bei sieben von zwölf Treffen nur 50 oder weniger Vereine teilgenommen haben, dass die Teilnehmerzahlen zwischen 450 und 1.100 liegen. Wer soll das planen? Hier geht es auch um Wirtschaftlichkeit. Es sind Mitgliederbeiträge, wir wissen, unsere Wirtschaftslage ist angespannt, unsere Fördermittel sind kleiner geworden. Hier sollten die sächsischen Schützen ein klares Votum zum Fortsetzen des Treffens der Schützenvereine abgeben. Dazu gehört auch, dass sich die SSK2 und 3 zum Mitmachen beim Jugendcamp entschließen. Die vom Vorstand des Sächsischen Schützenbundes im Dezember 2013 ausgelöste Umfrage in den Vereinen ergab nur 34 Antworten. Das sind 9,4% der Vereine, also statistisch nicht relevant. Aus den wenigen Antworten geht neben Zustimmung auch hervor, dass sich einige Vereine über sinkende Mitglieder, finanzielle Aufwendungen und große Entfernung beklagen. Die Entfernung zum Schützentreffen ist wohl eher subjektiv, siehe das 11. Treffen der Schützenvereine in Zschopau. 1.100 Teilnehmer aus 109 Vereinen. Eine Verlängerung des Termins auf 4 Jahre sehen viele kontraproduktiv. Wir wollen doch die Wahrnehmung der Schützen in der Öffentlichkeit positiv erhöhen und gleichzeitig neue Mitglieder für unseren schönen Sport gewinnen. Es erstaunt uns, wenn in anderen Bundesländern zum Schützentreffen gleich die ganze Region auf den Füßen ist und zum Teil sogar Regionalzüge angehalten werden, um den Schützenumzug nicht zu stören. Natürlich ist das gewachsene Tradition und jahrelange ungehinderte Entwicklung der Schützenvereine. Aber 24 Jahre nach der Wende sollten gerade wir sächsischen Schützen unsere Tradition nicht so missachten und ein wichtiges Treffen der Schützenvereine absagen. Wir Sachsen sind doch sonst so innovativ und werden von manch anderem Bundesland für unsere Entwicklung beneidet.

Da die schriftlichen Rückantworten, wie schon erwähnt, sehr gering ausgefallen sind, bitte ich jetzt die Schützenschwestern und Schützenbrüder um ein positives Votum zur Fortführung des Treffens der Schützenvereine aller zwei Jahre. Nur wenn sich eine klare Mehrheit dazu bekennt und die Zusagen der Vereine eine Planung und Finanzierbarkeit des Treffens der Schützenvereine rechtfertigen, können wir es auch durchführen. Der Standpunkt des Gesamtvorstandes und des Präsidiums des Sächsischen Schützenbundes – wir wollen die Fortsetzung der Treffen der Schützenvereine.

Ehe ich um die Meinungen bitte noch ein Zitat vom Bürgermeister von Burkhardtsdorf, Thomas Probst: „In bürgerschaftlicher Tradition gemeinsam gehen.“

Schönen Dank!