"Wetten Dass .. ?" auch die sächsischen Schützen dabei waren

Kurz nach 21:00 Uhr, Fam. Görner und 4 Schützenfreunde der LSG 98 sind die ersten Sportschützen auf dem Augustus- Platz in Leipzig.

Kurz nach 21:00 Uhr, Fam. Görner und 4 Schützenfreunde der LSG 98 sind die ersten Sportschützen auf dem Augustus- Platz in Leipzig.

Die große ZDF- Abendshow endete mit dem Sieg der Stadt- Wette für Leipzig
14.11.2004- Kurz nach 20:15 Uhr verkündete am 13.11.2004 Moderator Thomas Gottschalk in seiner Abendshow „Wetten Dass ..? die Stadtwette. Leipzig sollte Vertreter aller 28 olympischen Sportarten mit ihrem Sportgerät, sofern dieses möglich war, bis zum Ende der Sendung auf dem Leipziger Augustus- Platz versammeln. Um es vorweg zu nehmen, wir haben souverän diese Stadt- Wette gewonnen.
Auch die Sportschützen waren mit ca. 20 Schützinnen und Schützen aus 6 Vereinigungen präsent. Während die erfolgreichste Frauenband der Welt, Destiny's Child, erstmals live den Song "Lose my breath" präsentierte, begrüßten die Sportschützen mit lautem Gejohle den diesjährigen sächsischen Olympia- Starter und Olympiasieger 1988 im Skeetschießen Axel Wegner auf dem Augustus- Platz. Axel war mit „fliegenden Fahnen“ und in voller Olympia- Ausstattung aus Brandis angereist. Auch er hatte, wie er auf der Bühne gefragt wurde, sein „Schätzchen“ dabei und trug zum grandiosen Leipziger Sieg bei.
Die Chronologie des Abends begann kurz nach Verkündung der Wette. Anruf bei Axel Wegner, „Hast Du die Wette gehört- bist Du auf dem Weg ?“. „So gut wie“ war seine Antwort. Dann ein nächster Anruft bei Schützenfreunden im Leipziger Schießkeller. „Egal was ist- wir müssen zum Augustus- Platz!“. „Klar doch- holst Du uns ab?“ erwiderte Udo Walther, Referent Waffenrecht des SSB. Dann noch schnell unseren Präsidenten Frank Kupfer informieren, der sich gerade auf der Rücktour von der DSB- Gesamtvorstandssitzung in Wiesbaden befand. „Ich finde es Spitze, dass Ihr unsere Schützenfarben auf den Augustus- Platz tragt“ war seine Antwort.


Während "Destiny's Child" sag, wurde es langsam voller auf dem Augustus- Platz.

Während "Destiny's Child" sag, wurde es langsam voller auf dem Augustus- Platz.

Also schnell Schießsachen, gut wenn man ein Wurfscheiben- Schütze ist, und was warmes dazu anziehen, Dokumente einpacken, rein ins Auto. Im Schießkeller warteten schon zwei Schützenfreunde, Axel Degen stieß sichtlich verschlafen kurze Zeit später dazu, Waffen einpacken  und dann alle ins Auto- Fahrziel- Stadtmitte.
„Hoffentlich kommen wir überhaupt noch durch“ meinte Udo, der am Lenkrad saß. Am Augustus- Platz angekommen fanden wir erstaunlich schnell einen Parkplatz. Quer durch die Zuschauermassen war es eine ganz schöne Tortur den Eingang für die  Sportler zu finden, Sicherheits- Check und dann zum Stellplatz der Sportschützen. Wir waren kurz vor 21:00 Uhr da, aber nicht die ersten Sportschützen für die Wetteinlösung. Familie Görner, SV Thekla, begrüßte uns mit Freude. Jaqueline Görner, Landesmeisterin LP Schülerinnen, war mit voller Medaillenausbeute ausgestattet.
Irgendwann nach 21:00 Uhr wurde von der Bühne auf dem Augustus- Platz erstmals die Anwesendheit der verschiedenen Sportarten geprüft. Auf die Frage nach Sportschießen jubelten wir gemeinsam und bekundeten unsere Anwesendheit. Boxen, Judo, Karate, Fußball, Handball, Fechten und viele andere waren ebenfalls bereits präsent. Aber da fehlten auch noch einige. Eine Synchronschwimmerin (mit Nasenklemme!) und vor allem Reitsportler mit Pferd waren gesucht. Auch bei den Stabhoch- Springern fehlte noch der Stab und, so der Moderator, zumindest eine Querlatte. Auch seine Frage nach Olympia- Teilnehmern und vielleicht einem Olympia- Sieger fand anfangs nur wenig Resonanz. Aber schon kurze Zeit später hieß es dann, das „Olympische Dorf“ ist auf und hinter der Bühne.
Dann es dauerte nicht mehr lange. Zuerst kam ein Pferd, man möchte glauben sichtlich verschlafen, vom Reiter am Zügel geführt. Frenetisch wurden Reiter und Pferd von den anwesenden Sportlern begrüßt, was das Tier mit einiger Nervosität quittierte. Dann ging es bei den Reitsportlern ganz schnell. Hoch zu Ross in voller Montur und damit schön anzusehen, trabten zwei weitere Reiter ein. Am Ende waren es 9 Turnierpferde und zwei Ponys, die im engen umjubelten Innenbereich der Stadtwette ihre Runden drehten.


Axel Wegner war mit voller Olympia- Ausstattung angekommen.

Axel Wegner war mit voller Olympia- Ausstattung angekommen.

Aber auch andere Sportarten wurden phantastisch repräsentiert. Stabhochsprung mit Stab und Querlatte, ein Hürdensprinter mit Hürde auf der Schulter, Surfer hatten die Segel in den Wind gestellt, Kanuten und Ruderer schleppten ihre Sportgeräte und sogar ein Ruder- Ergometer an, die Volleyballer begannen sich zuzuspielen, die Degen und Floretts der Fechter glitzerten im Scheinwerferlicht. Es war eine fantastische Stimmung auf dem Augustus- Platz. Bereits halb Zehn waren wir uns sicher, die Stadtwette wird gewonnen.
Auch bei den Schützen tat sich etwas. Der Stapel mit „Sportgeräten“ wurde größer, auch wenn wir diese aus Sicherheitsgründen leider nicht auspacken konnten. Insgesamt waren wir bei Einlösung der Wette irgendwann um 23:00 Uhr herum mehr als 20 Sportschützen der Knauthainer Löwen, SV Markkleeberg 2000, Leipziger SG, Leipziger Schützengemeinschaft 1998 und vom SV Thekla. Und Axel Wegner brachte auch noch den SJSV Großdobritz als 6. anwesenden Verein ein. 6 Wurfscheiben- Flinten, 2 Luftgewehr und 2 Luftpistolen repräsentierten die Sportgeräte des olympischen Schießsports.
Als dann die frühere Olympiasiegerin im Schwimmen, Kristin Otto, die Einlösung der Stadt- Wette moderierte, wurde es noch einmal laut auf dem Augustus- Platz in Leipzig. Sie konnte nicht nur alle olympischen Sportarten mit Sportgerät begrüßen, sondern auch viele ehemalige Olympia- Sieger, -platzierte und -teilnehmer. Alle anwesenden Sportler zeigten deutlich, was Thomas Gottschalk selbst wenige Minuten später einschätzte- Leipzig wäre Olympia wert gewesen.
Für uns Sportschützen war es ein fantastisches Erlebnis und herzlichen Dank an alle Beteiligten, die den Mut und die Initiative hatten, den olympischen Schießsport und die sächsische Sportbegeisterung über die Fernseher in die ganze Bundesrepublik zu tragen.

R. Martin