VIII. Treffen Sächsischer Schützenvereine am 07. Juni 2003 in Belgern

Musikformationen und Schützen zum Schützenappell auf dem Marktplatz von Belgern

Musikformationen und Schützen zum Schützenappell auf dem Marktplatz von Belgern

450 sächsische Schützen aus 42 Vereinigungen zum VIII. Treffen Sächsischer Schützenvereine in Belgern

Was lange wärt, wird gut! Mit diesen Worten könnte man das VIII. Treffen Sächsischer Schützenvereine am Pfingstwochenende 2003 in der Rolandstadt Belgern zusammen fassen.
Nach intensiver Vorbereitung durch die Privilegierte Schützengilde Belgern, die Stadt Belgern und den Sächsischen Schützenbund konnte am 07. Juni der SSB-Präsident Frank Kupfer MdL im Rahmen des Schützenappells das VIII. Treffen Sächsischer Schützenvereine 2003 eröffnen. Neben zahlreichen Besuchern, teilnehmenden Vereinen und dem fast kompletten Gesamtvorstand des SSB, konnten auch einige namhafte Gäste wie der Sächsische Staatsminister des Innern Horst Rasch, der DSB-Vizepräsident Joachim Fähnle, der Landrat Robert Schöpp, der Vizepräsident des Landesschützenverbandes Sachsen- Anhalt Joachim Schreiber und der Schatzmeister des Brandenburgischen Schützenbundes Peter Heckert in Belgern begrüßt werden.
Der Tag des VIII. Treffens Sächsischer Schützenvereine begann für die angereisten Vereine mit Anmeldung in der Belgeraner Stadthalle, der Ausgabe der Festabzeichen und dem „Run“ auf die Silber- und die tragbare Schützenmedaille des diesjährigen Treffens. Aber für diejenigen, welche sich nicht mindestens die Silbermedaille hatten reservieren lassen, war es teilweise ein aussichtsloses Unterfangen, da die limitierte Auflage schnell vergriffen war. Aber auch andere Schützenartikel des Sächsischen Schützenbundes fanden ihren Zuspruch und wurden gleich in den Autos verstaut, bevor es auf den Belgeraner Markt, zum Festzelt oder auch in die St. Bartholomäuskirche zur Schützenandacht ging.
Organisatorisch wurden mit der Anmeldung gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen. So konnten die teilnehmenden Vereine registriert, das Böller- und Salutschießen angemeldet und das Platzieren der Vereine für den Sternmarsch durchgeführt werden. Auch dieser war mit den 7 anführenden Spielmannszügen und Musikgruppen nicht nur ein Leckerbissen für die Ohren, sondern auch durch die breite Vielfalt der Uniformen der teilnehmenden Vereinigungen ein visueller Höhepunkt. So konnte man das eine oder andere anerkennende Zunicken und die erstaunte Blicke von den Besucher des Festes erkennen. So mancher Teilnehmer konnten auch seinen Stolz nicht verbergen und genoss die Aufmerksamkeit der vielen Zuschauer sichtlich. Der Sternmarsch führte die Vereine auf den sonnenüberfluteten Marktplatz der Stadt Belgern, wo unter den wachsamen Augen des Belgeraner Rolands dann der Schützenappell stattfand.
Der Markt war, wie die ganze Stadt festlich in den grün- wei8ß- roten Stadtfarben geschmückt und stellte mit der Kombination von festlichen Ambiente und alterwürdiger Kulisse den idealen Rahmen für den Schützenappell. Dieser wurde allerdings für die Vereine in ihren teilweise richtig dicken Uniformen durch die prallen Sonne zum Martyrium. Als dann noch die Sonne hinter dem Rathaus hervorkam und auf die Bühne davor strahlte, kamen auch hier die ersten Schweißperlen beim Präsidium des Sächsischen Schützenbundes und den Ehrengästen zum Vorschein. So wurden auch die Reden mit zunehmender Sonneneinstrahlung immer kürzer, worüber die angetretenen Vereine angesichts der Hitze nicht unbedingt böse waren. Trotz der hitzigen Umstände war es ein ansehnlicher Schützenappell mit Schützengedicht, Grußworten, Ehrungen, Übergabe der Fahnenschleifen an die teilnehmenden Vereine und natürlich dem obligatorischen Böllern durch die Privilegierten Schützengilde Belgern. Ebenfalls wurden die Gewinner des ausgeschrieben Plakatwettbewerbes bekannt gegeben und ausgezeichnet. Auch dieser Punkt war ein Zeichen für die gute Resonanz der Belgeraner auf den Jahreshöhepunkt des Sächsischen Schützenbundes. Mit über 70 Arbeiten von Schülern der 3. bis hin zur 10. Klasse war die Beteiligung überwältigend. Eine Ausstellung der eingereichten Arbeiten fand viel Interesse bei Schützen und Gästen.
Unmittelbar im Anschluss des Schützenappells fiel der Startschuss für den Schützenumzug. Angeführt vom Präsidium und einigen Ehrengästen zogen die Vereine und Spielmannszüge durch die Rolandstadt zum Festzelt, wo dann das Adlerschießen feierlich durch einen Ehrenschuss von DSB- Vizepräsident Fähnle und SSB- Präsident Kupfer eröffnet wurde. Hier im Umfeld der Elbwiesen und schattigen Plätzen fühlte sich viele gleich wohler und nutzten die Gelegenheit, einen der attraktiven Preise bei dem durch die Schützenkompanie der Communalgarde durchgeführten Adlerschießen zu gewinnen. So gab es für einen Herztreffer eine Flasche Sekt und den drei Erstplazierten winkten eine Musikanlage, ein DVD-Player und ein schnurloses Telefon. Und da es nur einen Sieger geben kann, wurden heiße Duelle bestritten. Letztendlich setzte sich Rudi Ryll (SG Kamenz) mit 342g gegen Frank Krause (1.SV Reichenbach i. V.), 320g, und Jürgen Lehmann (SV Chemnitz), 296g, durch und verwies sie auf die Plätze.
Nach dem Adlerschießen rückten die Schützen ins Festzelt ein, wo SSB-Präsident Frank Kupfer die Gewinner auszeichnete, noch ein paar Abschlussworte sprach und sich bei allen Teilnehmern bedankte. Die Privilegierte Schützengilde Belgern nutzte den festlichen Rahmen anschließend noch zur Proklamation ihres Vereinsschützenkönigs. Abschließend erfolgte noch ein Fassanstich durch den Präsidenten, der den gemütlichen Teil des Treffens der Sächsischen Schützenvereine eröffnen sollte. Auch wenn einiges Bier aufgrund eines zu lockeren Anschlages den Weg auf Uniformen und die Tanzfläche nahm, so konnten doch viele Schützen und Gäste noch in den Genuss eines Freibiers kommen. Der Stimmung im Festzelt tat jedenfalls dieser „Fehlschuss“ gut. Damit endete der offizielle Teil des VIII. Treffen Sächsischer Schützenvereine in Belgern und für alle konnte das Feiern beginnen. Möglichkeiten gab dazu in Belgern genügend. Von Schießbuden über Festzelt bis zur Freilichtbühne, alles war mobilisiert und lud zum Verweilen ein.
Alles in allem war das VIII. Treffen Sächsischer Schützenvereine eine gelungene Veranstaltung mit insgesamt 42 Vereine und 450 Teilnehmern. Eine höhere Teilnehmerzahl wäre für die Präsenz des Sächsischen Schützenwesens in der Öffentlichkeit, das öffentliche Führen der Diskussion zur Novellierung des Waffengesetzes, aber vor allem angesichts der Anwesenheit des sächsischen Innenminister wünschenswert gewesen. So kamen auch Stimmen auf, in denen die Frage nach den Kosten- Nutzen- Faktor dieser Veranstaltung gestellt wurde und der SSB muss sich fragen, ob diese Veranstaltung noch zeitgemäß ist oder man über eine Umstrukturierung nach denken sollte. Auch die vielen im Sächsischen Schützenbund organisierten Vereinigungen müssen sich die Frage gefallen lassen, welche Stellung sie zum sächsischen Schützenwesen mit Blick über das eigene Ortsschild hinaus einnehmen wollen. Präsenz und Öffentlichkeitsarbeit sind wesentliche Elemente, die prägend auf die Zukunft unseres Sports und der Pflege von Traditionen im Schützenwesen wirken. Das VIII. Treffen Sächsischer Schützenvereine a 07. Juni 2003 in Belgern war dazu die richtige (und für einige die verpasste) Möglichkeit dazu.

Jens Herfurth






Belgerns Salutschützen, angetreten zum Ehrensalut


Vizepräsident Fähnle überbrachte die Grüße des Deutschen Schützenbundes


Präsident Kupfer begrüßte die Teilnehmer und Gäste des Schützentreffens, unter ihnen auch Sachsens Innenminister Horst Rasch

Ergebnisse des Adlerschießens zum VIII. Treffen Sächsischer Schützenvereine am 07. Juni 2003 in Belgern

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