Ein glücklicher Tag für die deutschen Schützen

DSB-Präsident Josef Ambacher

DSB-Präsident Josef Ambacher

DSB-Präsident Josef Ambacher zum Tag der Deutschen Einheit

Wiesbaden, 03.10.2002 - Zum Tag der Deutschen Einheit, der zum zwölftenmal im Gedenken an die deutsche Wiedervereinigung begangen wird, ein Kommentar des Präsidenten des Deutschen Schützenbundes, Josef Ambacher:

"Der heutige Tag ist aus Sicht der vielen deutschen Schützen ein glücklicher und zugleich historischer Tag. Gerade die Schützen zeichnete über die Jahrhunderte alte Tradition hinweg immer ein starker Drang nach Zusammengehörigkeit sowie Einigkeit und Einheit in Freiheit aus. Schon seit dem frühesten Mittelalter waren die Schützen durch ihren Zusammenschluss und ihre Einheit der Schutz der Bürger in den aufblühenden Städten und auf dem Lande. In späteren Zeiten waren sie durch ihre Geschlossenheit häufig auch Motor gesellschaftspolitischer Veränderungen.

Umso mehr war die Spaltung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg und die lange Zeit der Trennung für die Schützen aus den alten und neuen Bundesländern eine nicht zu akzeptierende Situation. Durch die Bürgerbewegung in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik, die sich Ende der Achtziger Jahre nicht mehr durch politische Pression bevormunden lassen wollte, kam es zum Fall der Mauer am 9. November 1989 und zum Beitritt der fünf neuen Bundesländer zur Bundesrepublik Deutschland heute vor zwölf Jahren.

In dieser großen Bewegung des ehemaligen zweiten deutschen Staates waren viele Menschen, die heute in den neuen Bundesländern wieder die alten Traditionen und Brauchtümer aufleben lassen. Während der 40-jährigen Trennung gab es für sie kaum Möglichkeiten, ihrem Sport in einem normalen Vereinsbetrieb, der auch den sozialen und gesellschaftlichen Aspekt einer Vereinszugehörigkeit beachtete, nachzugehen. Erst die Wiedervereinigung Deutschlands ließ die alten Strukturen in den neuen Bundesländern wieder wachsen und heute sind die Schützen aus Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen längst wieder fester Bestandteil der großen Familie des Deutschen Schützenbundes.

Eine Gemeinschaft, die auch in schwierigen Zeiten, wie wir sie nach der Hochwasserkatastrophe in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Bayern erlebt haben, zusammenhält und die ihre Solidarität zu den in Not geratenen Schützenvereinen in den betroffenen Flutgebieten auch mit der Unterstützung über den von mir eingerichteten Hilfsfonds nachhaltig zeigen wird.

Uns allen wünsche ich am Tage der Deutschen Einheit, dass wir nie mehr eine solche Trennung erleben müssen, sondern dass im Zuge eines zusammen wachsenden Europas wir Schützen über die nationalen Grenzen hinweg ein wichtiges Glied in einer freiheitlich-demokratischen, staatlichen Union werden."